Archiv der Kategorie: Allgemein

Das antike Bankett als Bühne – Bilder von Geselligkeit bei Griechen und Römern

Mittwoch · 13.03.2024 · 18:00 Uhr
Prof. Dr. Jochen Griesbach (Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg)
kelten römer museum manching · Im Erlet 2 · D-85077 Manching

Das Gastmahl bildete inoffiziell wohl das wichtigste Soziotop des klassischen Altertums und das ungebrochen seit der frühgriechischen Zeit bis in die Spätantike. Hier war man weitgehend unter sich und konnte sich dessen bei allerlei Formen der Unterhaltung ausgiebig versichern – ob im Festzelt Alexanders des Großen oder in der Villa des neureichen Emporkömmlings Trimalchio.

Besonders bemerkenswert am sozialen Kontext des Symposions ist das vordergründig ungezwungene Beisammensein, das dann aber doch in erstaunlich vielen Facetten normative Erwartungen enthält: an den Gastgeber genauso wie an seine Gäste und ihr gegenseitiges Verhalten. Jochen Griesbach zeigt in seinem spannenden Vortrag auf, wie sich die Akzentsetzungen, worauf es bei einem (gelungenen) Gelage ankam, mit der Zeit verändert haben.

Dabei analysiert er die literarischen und bildlichen Zeugnisse – unter Berücksichtigung der materiellen Überlieferung – zunächst gesondert. Erst dann erfolgt eine vergleichende Betrachtung, um die Darstellungen geselliger Zusammenkünfte auf ihre medialen Abhängigkeiten zu prüfen und die entscheidenden Schnittmengen herauszufiltern.

Die Dauerausstellung des kelten römer museums ist bis zum Beginn der Veranstaltung geöffnet. Eine Anmeldung zum Vortrag ist nicht erforderlich.

Abbildung: Polonaise à la grecque – Außenbild einer Trinkschale des ›Brygos-Malers‹, um 480 v. Chr.

© Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg / Foto: P. Neckermann

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Modern Times – Was kann eine Archäologie der Moderne leisten?

Mittwoch · 21.02.2024 · 18:00 Uhr
Dr. Doreen Mölders (LWL-Museum für Archäologie und Kultur, Herne)
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Die Archäologie beschäftigt sich grundlegend mit den Dingen, die der Mensch hervorgebracht hat. Seit ungefähr 30 Jahren trägt sie auch dazu bei, die Moderne, das heißt die vergangenen rund 200 Jahre, besser zu verstehen.

Die große Sonderausstellung »Modern Times. Archäologische Funde der Moderne und ihre Geschichten« im LWL-Museum für Archäologie und Kultur in Herne widmet sich erstmals in Deutschland umfassend diesem neuesten Arbeitsfeld der Archäologie. Doch wie ergiebig sind die Ergebnisse der Archäologie der Moderne? Und wie stellt man Archäologie aus, wenn doch die Geschichtswissenschaft mit ihren schriftlichen Quellen sowie dem Bild-, Ton- und Videomaterial bereits detailliertes Wissen über die jüngste Epoche liefert?

Doreen Mölders gibt in ihrem spannenden und reich bebilderten Vortrag Antworten auf diese Fragen. Zudem stellt sie beispielhaft Funde mit teils erstaunlichen, teils berührenden, teils überraschenden Geschichten vor. Und nicht zuletzt benennt sie die Herausforderungen, vor denen die Archäologie der Moderne steht, angesichts von Konservierungsproblemen sowie den schieren Massen und oftmals auch enormen Ausmaßen der Funde.

Die Dauerausstellung des kelten römer museums ist bis zum Beginn der Veranstaltung geöffnet. Eine Anmeldung zum Vortrag ist nicht erforderlich.

Abbildung: Funde aus dem ehemaligen Protestcamp »Republik Freies Wendland«.

© LWL-MAK / Foto: Daniel Sadrowski

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Massenmord? Menschenopfer? Kannibalismus? Der jungsteinzeitliche Ritualort von Herxheim (Pfalz)

Mittwoch · 31.01.2024 · 18:00 Uhr
Dr. Andrea Zeeb-Lanz (Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Speyer)
kelten römer museum manching · Im Erlet 2 · D-85077 Manching

Die Siedlung mit Doppelgraben der jungsteinzeitlichen Bandkeramik-Kultur bei Herxheim ist wohl zurzeit der bekannteste und zugleich rätselhafteste Fundort des Frühneolithikums in Europa. Und auch nach Erscheinen von zwei Forschungsbänden wird Herxheim in der Wissenschaft weiterhin kontrovers diskutiert.

Hier hatte man am Ende des 6. Jahrtausends v. Chr. mehr als 1000 Menschen getötet, zerlegt und ihre Knochen letztlich in kleine Fragmente zerschlagen. Die Schädel erhielten eine besondere Behandlung, indem die Schädeldächer zu schalenförmigen Artefakten zugerichtet wurden. Vergesellschaftet mit den menschlichen Überresten, von denen mehr als 80.000 Fragmente dokumentiert wurden, waren eine erhebliche Menge verzierter Keramik – ebenfalls intentionell zerstört – sowie zerschmetterte Steingeräte und weitere Artefakte. Der Ort wird als frühneolithische Ritualstätte interpretiert, an der möglicherweise spezielle Menschenopfer stattfanden.

Im reich bebilderten Vortrag werden auch die kontroversen Interpretationsansätze angesprochen. So ist die populärste Gegenthese zu Menschenopfern ein umfassender, vielleicht kultisch geprägter Kannibalismus. Aber auch die Vorstellung von mehrstufigen Bestattungen, bei denen »ancestors« jeden Alters wieder ausgegraben und dann in Herxheim gemeinschaftlich manipuliert und erneut – vielleicht auch nur in Teilen – bestattet wurden, ist als Narrativ neuerdings wieder im Gespräch. Neben der Frage der Gesamtinterpretation gibt es aber auch im Detail noch zahlreiche ungelöste Rätsel in Herxheim, die von der Referentin angerissen werden.

Die Dauerausstellung ist am 31.01.2024 bis zum Beginn der Veranstaltung geöffnet. Eine Anmeldung zum Vortrag ist nicht erforderlich.

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»Dem heiligen Konstantin« – Zum historischen Kontext eines frühbyzantinischen Silberhortes

Mittwoch · 06.12.2023 · 18:00 Uhr
Dr. Benjamin Fourlas (Leibniz-Zentrum für Archäologie, Mainz)
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Zum Bestand der Sammlung des Badischen Landesmuseums Karlsruhe gehört ein sechsteiliger frühbyzantinischer Silberhort, der aus der Levante stammt. Der Komplex ist vor allem aufgrund der Inschriften von herausragender Bedeutung.

Zwei der Objekte sind ihren griechischen Votivinschriften zufolge zum Gedenken eines Framarich und eines Karilos geweiht. Beide Namen weisen auf eine Herkunft der Männer aus dem lateinischsprachigen Raum bzw. dem Frankenreich hin. Eine der Votivinschriften auf einem Rauchgefäß belegt zudem den heiligen Konstantin als Schutzpatron, der im Bild als gerüsteter Soldat dargestellt ist. Dabei handelt es sich um ein sehr frühes Zeugnis für die Verehrung und Darstellung des ersten christlichen Kaisers als Heiligem.

In seinem spannenden Vortrag stellt Benjamin Fourlas diesen exzeptionellen Hortfund näher vor und ordnet ihn in den historischen Kontext ein. Er richtet seinen Fokus dabei insbesondere auf die Fragen, warum Germanen so fern der Heimat erscheinen und wie die frühe Heiligenverehrung Konstantins zu bewerten ist.

Die Dauerausstellung ist bis zum Beginn der Veranstaltung geöffnet. Eine Anmeldung zum Vortrag ist nicht erforderlich!

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»Fürsten« · Ahnen · Schlackewälle – Forschungen am und um den früheisenzeitlichen Glauberg

Mittwoch · 08.11.2023 · 18:00 Uhr
Dr. Axel G. Posluschny (Keltenwelt am Glauberg)
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Der Glauberg am Rande der Wetterau, nordöstlich von Frankfurt a. M. gelegen, gehört spätestens seit Ausgrabung der drei an seinem Südhang gefundenen reichen »Fürstengräbern« in den 1990er Jahren zu den bekanntesten »Fürstensitzen« der älteren Eisenzeit. Große Berühmtheit erlangte eine lebensgroße Sandsteinstatue mit sogenannter Blattkappe, die heute das Wahrzeichen der »Keltenwelt am Glauberg« bildet, eines archäologischen Museums und Parks mit angeschlossenem Forschungszentrum.

Reiche Grabbeigaben wie Bronzekannen, reich verzierte Schwerter, Goldschmuck, aufwändige Gürtel und exzeptionelle Fibeln belegen den Wohlstand der Bewohner der Höhenbefestigung. Nachweise von Koralle als Schmuckelement und vom Farbstoff der Kermes-Schildlaus zur Textilfärbung belegen die engen Kontakte in den Mittelmeerraum. In der Zeit um 400 v. Chr. wird auch damit begonnen, die Landschaft um die Siedlung auf dem Bergplateau durch den Bau einer gewaltigen, niemals fertig gestellten Graben- und Wallanlage massiv umzugestalten.

Unklar ist aber weiterhin, worin die Grundlagen des Reichtums bestanden. Dieser Frage widmet sich seit einiger Zeit verstärkt das Forschungszentrum der »Keltenwelt am Glauberg«. Dessen Leiter, Axel G. Posluschny, bietet in seinem spannenden Vortrag einen Überblick über die faszinierenden Funde und Befunde des Glaubergs in seiner Blütezeit um 400 v. Chr. Dabei beleuchtet er auch die Forschungen im Umfeld des Berges und zeigt auf, welche wirtschaftlichen Potenziale es hatte.

Die Dauerausstellung ist am 08.11.2023 bis zum Beginn der Veranstaltung geöffnet. Eine Anmeldung zum Vortrag ist nicht erforderlich.

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Gezwirnt, geflochten und geknotet – Jungsteinzeitliche Textilien aus Pflanzenfasern

Mittwoch · 18.10.2023 · 18:00 Uhr
Prof. Dr. Doris Mischka (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)
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Unter prähistorischen Textilien werden nicht allein Kleidungsstücken verstanden, sondern auch andere Objekte wie Matten, Korbwaren, Seile und Schnüre oder Fischernetze. Sie können aus Pflanzenfasern wie Gräsern und Baumbasten aber auch aus tierischen Produkten wie Wolle oder Haaren hergestellt werden.

Entdeckungen von Textilien sind extrem von günstigen Erhaltungsbedingungen für organische Materialien abhängig, wie sie vor allem in Feuchtbodensiedlungen vorherrschen. Meist bleiben nur kleinere Fragmente erhalten, die unmittelbar nach ihrer Entdeckung und Bergung konserviert werden müssen. Diese Funde sind meist sehr unansehnlich und der ursprüngliche Gegenstand ist nur schwer zu erkennen. Nichtsdestotrotz gehören Textilien mehr als alles andere zum Lebensalltag der prähistorischen Menschen. Für die Herstellung sind verschiedene Arbeitsschritte durchzuführen: Das Rohmaterial muss verfügbar sein, im Fall von Gehölzbasten zu einem günstigen Zeitpunkt geerntet und einer sogenannten Rotte unterzogen werden. Es dauert einige Wochen, bis gute Fasern für die Herstellung von Fäden zur Verfügung stehen.

Diverse Verarbeitungstechniken lassen sich erkennen, die vom Faden bis zum Geflecht reichen. Verbundtechniken kamen ebenfalls zur Anwendung. Die aus Pflanzenfasern hergestellten Gegenstände umfassen nicht nur flache Waren, sondern auch »dreidimensionale« Objekte wie große Körbe oder Fischreusen mit speziellen funktionalen Ansprüchen, zum Beispiel für den Gebrauch im Wasser. In der Jungsteinzeit überwiegen Textilien aus pflanzlichen Fasern. In den folgenden Epochen werden vor allem Kleidungsstücke zunehmend aus tierischen Fasern produziert. Neue Techniken, darunter der Webstuhl, spielen hierbei eine wichtige Rolle. 

Die Dauerausstellung ist am 18.10.2023 bis zum Beginn des Vortrages geöffnet. Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht erforderlich.

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Alte Knochen und moderne Technik – Wie DNA hilft, die Menschheitsgeschichte neu zu schreiben

Mittwoch · 27.09.2023 · 18:00 Uhr
Joscha Gretzinger B.A. M.Sc. (Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, Leipzig)
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Die DNA ist der Bauplan des Lebens, ihre Entschlüsselung hat maßgeblich zu unserem Verständnis der Evolution und Herkunft des Menschen beigetragen. Jedoch war die Forschung lange auf die Erbinformation heute lebender Organismen beschränkt. Dies hat sich mit der Entwicklung der Archäogenetik, der Wissenschaft von der »alten DNA«, geändert.

Mit Hilfe neuester biochemischer Methoden und komplexer Algorithmen ist es nun möglich, DNA aus längst verstorbenen Organismen zu gewinnen und zu entschlüsseln, mit ungeahnten Konsequenzen für die Erforschung der Menschheitsgeschichte innerhalb der letzten eine Millionen Jahre. Joscha Gretzinger gibt in seinem reich bebilderten Vortrag zunächst einen Überblick über den Werdegang und die Grundlagen der Archäogenetik, von ihren Anfängen in den 1980er Jahren bis hin zur Verleihung des Nobelpreises an Svante Pääbo im letzten Jahr für seine Forschungen zum Neandertaler.

Im zweiten Teil des Vortrages erfahren die Gäste, wie Erkenntnisse der Archäogenetik dazu beigetragen haben, die Menschheitsgeschichte neu zu schreiben: Von der Entdeckung neuer Menschenarten und der Entstehung des modernen Menschens in Afrika über seine Ausbreitung in alle Welt bis hin zur Besiedlung Europas, deren 40.000-jährige wechselhafte Geschichte noch heute in unseren Genen fassbar ist. Schließlich gibt Gretzinger auch Antworten auf die spannenden Fragen, ob wir jemals Dinosaurier klonen werden können, was Neandertaler mit Corona zu tun haben und wieso wir alle von Karl dem Großen abstammen.

Die Dauerausstellung ist am 27.09.2023 bis zum Beginn des Vortrages geöffnet. Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht erforderlich.

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Pioniere, Eroberer oder Piraten? Pithekoussai – Eine frühe griechische Gründung an fremden Ufern

Mittwoch · 19.07.2023 · 18:00 Uhr
Prof. Dr. Nadin Burkhardt (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)
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Mit Pithekoussai, im Nordwesten der italienischen Insel Ischia gelegen, entstand ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. die erste griechische Siedlung im Westen. Sie ist nicht nur für den Nestorbecher mit einer der ältesten griechischen Alphabet-Inschriften sowie ihr gut erforschtes Gräberfeld berühmt. Es wurden auch Häuser und Heiligtümer ergraben sowie Werkstattspuren ans Licht gebracht, vor allem für die Keramikproduktion und Metallverarbeitung.

2016 starteten neue archäologische Ausgrabungen, die in Kooperation zwischen der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg durchgeführt werden. Im Fokus stehen die Produktionsprozesse und die Funktionen von Pithekoussai.

Welche Werkstattspuren sind vorhanden? Was wurde vor Ort hergestellt? Wo haben die Griechen welche Art von Siedlung errichtet? Wie verbanden sie Produktionsorte und Siedlungsstruktur? Welche wirtschaftlichen und architektonischen Besonderheiten sind zu beobachten? Welche Rückschlüsse können wir auf die Funktionen dieser frühen Ansiedlung erlangen? Diesen und anderen Fragen wird sich Nadin Burkhardt in ihrem spannenden Vortrag widmen und die Zuhörerinnen und Zuhörer an die Küsten der Insel Ischia im Golf von Neapel entführen.

Die Manchinger Sonderausstellung »Antike in Bayern« ist am 19.07.2023 bis zum Beginn des Vortrages geöffnet. Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht erforderlich.

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Kelten Römer Fest Manching

Samstag/Sonntag · 17./18.6.2023 · 10–19 Uhr
kelten römer museum manching

MAXIMUM GAUDIUM für die ganze Familie! Wie sah es aus, wenn Keltenreiter angriffen oder römische Legionäre aufmarschierten? Über welche Kunstfertigkeiten verfügten antike Handwerkerinnen? Und wie klingt eigentlich eine römische Wasserorgel? Antworten auf diese Fragen gibt ein Museumsfest der besonderen Art, bei dem sich Archäologie und Geschichte live erleben lassen.

Das Kelten Römer Fest Manching bietet ein vielseitiges Programm zu antikem Militär, Handwerk und Alltagsleben, zu Musik und Kulinarik. Zahlreiche Darsteller mit authentischer Ausstattung fesseln mit spektakulären Darbietungen und geben spannende Einblicke in das Leben vor 2000 Jahren. Kleine und große Gäste dürfen sich auf zahlreiche Mitmach- und Informationsangebote freuen, von handwerklichen Workshops über Bogenschießen bis hin zu archäologischen Arbeitsmethoden. Auch »lukullische Gaumenfreuden« kommen nicht zu kurz, Festzelt und Biergarten laden zum Verweilen ein!

Das kelten römer museum ist mit seinem großzügigen Park der ideale Schauplatz. Es liegt direkt am historischen Originalort, denn in Manching befand sich eine der größten Keltenstädte Europas. Und mit dem Militärkastell in Oberstimm schützten die Römer später einen wichtigen Grenzabschnitt ihres Reiches. Einzigartige Originalfunde sind in der wiedereröffneten Dauerausstellung zu sehen. Im Museum ist auch die neue Sonderausstellung »Antike in Bayern« zu entdecken, mit der sich das gleichnamige Museumsnetzwerk der Öffentlichkeit vorstellt.

Gruppen und Akteure
Kelten- und Römerreiter
Carnyx. Die Keltentruppe
Historische Darstellungsgruppe München
Keltengruppe Sucellos
Gabro Agrani
I. Roemercohorte Opladen
4. Vindelikerkohorte
Legio III Italica pia fidelis
Schola Romana
Hydraulis

Mitmachaktionen und Vorführungen
Bronzeguss mit Johannes Goldes
Rundmühlespiel aus Leder mit dem Archäologischen Museum Kelheim
Holzanhänger mit dem Kastenhof Landau
Bändchenweben mit dem Bajuwarenhof Kirchheim
Perlendrehen mit Tobias Brendle
Römische Speisen vom Stadtmuseum Ingolstadt
Bogenschießen mit den MBB-Sportschützen Manching
Archäologische Arbeitsmethoden mit der Pro Arch GmbH
Gebärdenführung mit Jessica Feldmann (18.6.2023 · 10:30 Uhr)

Öffnungszeiten Fest
17.6.2023 · 10 – 19 Uhr · anschließend Wirtshausmusik im Festzelt
18.6.2023 · 10 – 19 Uhr

Öffnungszeiten Museum
17./18.6.2023 · 10 – 17 Uhr

Eintrittspreise (10 – 17 Uhr)
Erwachsene: 6 €
Ermäßigt bei Schwerbehinderung: 5 €
Kinder, Jugendliche, Azubis, Bufdis, Studenten (bis 26 Jahre), Sozialhilfeempfänger und Mitglieder des KRFK: 2 €
Kinder unter 6 Jahren: Eintritt frei
Familientarif 1 (1 Erwachsener + Kinder): 7 €
Familientarif 2 (2 Erwachsene + Kinder): 13 €

kelten römer museum manching
Im Erlet 2 · D-85077 Manching
Telefon +49 (0)8459 32373-0
www.museum-manching.de · info@museum-manching.de
www.facebook.com/keltenroemermuseum
www.instagram.com/keltenroemermuseummanching

Anfahrt
ÖPNV: Linienbus 16 ab Hbf Ingolstadt in Richtung Manching / Geisenfeld · Haltestelle »Schloßberg«
Auto: A9 Ausfahrt Manching, danach 2,5 km der Beschilderung folgen.
Achtung: Das Festgelände ist für Fahrzeuge gesperrt!
Parkplätze in Manching: Am Braunweiher · Ecke Ingolstädter Straße / Mühlstraße · Geisenfelder Straße 3 · Kellerstraße 1 – 3 · Rechliner Straße / Keltenwall

Museumsträger
Bezirk Oberbayern
Landkreis Pfaffenhofen a.d. Ilm
Markt Manching
Keltisch-Römischer Freundeskreis – Heimatverein Manching e.V.

Mit freundlicher Unterstützung durch
Sparkasse Ingolstadt Eichstätt
Mayr – Schreinerei und Möbelmanufaktur
Malerei Cota
Böttcher – Glasdächer und Sonnenschutz
Herrenbräu
Herrmanns – Restaurant und Café

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Militärdiplome für Rätien – Einblicke in eine römische Provinz

Mittwoch · 14.06.2023 · 18:00 Uhr
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Werner Eck (Universität zu Köln)
kelten römer museum manching · Im Erlet 2 · 85077 Manching

Mit welchen Mitteln integriert eine politische Macht eroberte Gebiete und vor allem die dort lebende Bevölkerung so in seine Herrschaftsstruktur, dass sich die unterworfenen Menschen im Laufe der Zeit als Teil dieses Machtsystems sehen und damit die Kaiser, denen sie unterworfen sind, nicht mehr bedrohen? Das Imperium Romanum ist ein Beispiel, wie eine solche Integration ins Werk gesetzt wurde und über Jahrhunderte hinweg das Reich stabilisierte.

Der spannende Vortrag von Werner Eck erläutert dies exemplarisch an der Provinz Rätien, die sich über Gebiete im heutigen Bayern, in Baden-Württemberg, Österreich und der Schweiz erstreckte. Im Fokus stehen dabei vor allem sogenannte Militärdiplome, die unter anderem in Rätien selbst gefunden wurden. Mit diesen Dokumenten verliehen die römischen Kaiser das Bürgerrecht nach 25-jährigem Militärdienst an Soldaten, die aus den verschiedensten Völkern und Stämmen des Reiches stammten. Die Diplome lassen erkennen, woher die Soldaten kamen, wen sie heirateten und wohin sie nach ihrer Entlassung gingen. Die Dokumente geben auch Einblicke in die politisch-militärische Administration der römischen Provinz, etwa durch Nennung des amtierenden Statthalters oder Auflistung der vor Ort stationierten Truppen.

Jedes Jahr wurden viele Tausende solcher Militärdiplome hergestellt, die anschließend in alle Provinzen gingen, nach Rätien wie auch in andere Regionen des Imperiums – vom Osten der heutigen Türkei bis nach Spanien und von Britannien bis Oberägypten. Gerade aus diesen Zeugnissen lässt sich erkennen, mit welchen Mitteln Rom politisch die Integration gefördert hat: Aus Soldaten fremder Völker machten die Diplome cives Romani, also römische Bürger.

Die neue Sonderausstellung »Antike in Bayern« ist am 14.06.2023 bis zum Beginn des Vortrages geöffnet. Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht erforderlich.

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