Archiv der Kategorie: Allgemein

Pioniere, Eroberer oder Piraten? Pithekoussai – Eine frühe griechische Gründung an fremden Ufern

Mittwoch · 19.07.2023 · 18:00 Uhr
Prof. Dr. Nadin Burkhardt (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)
kelten römer museum manching · Im Erlet 2 · 85077 Manching

Mit Pithekoussai, im Nordwesten der italienischen Insel Ischia gelegen, entstand ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. die erste griechische Siedlung im Westen. Sie ist nicht nur für den Nestorbecher mit einer der ältesten griechischen Alphabet-Inschriften sowie ihr gut erforschtes Gräberfeld berühmt. Es wurden auch Häuser und Heiligtümer ergraben sowie Werkstattspuren ans Licht gebracht, vor allem für die Keramikproduktion und Metallverarbeitung.

2016 starteten neue archäologische Ausgrabungen, die in Kooperation zwischen der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg durchgeführt werden. Im Fokus stehen die Produktionsprozesse und die Funktionen von Pithekoussai.

Welche Werkstattspuren sind vorhanden? Was wurde vor Ort hergestellt? Wo haben die Griechen welche Art von Siedlung errichtet? Wie verbanden sie Produktionsorte und Siedlungsstruktur? Welche wirtschaftlichen und architektonischen Besonderheiten sind zu beobachten? Welche Rückschlüsse können wir auf die Funktionen dieser frühen Ansiedlung erlangen? Diesen und anderen Fragen wird sich Nadin Burkhardt in ihrem spannenden Vortrag widmen und die Zuhörerinnen und Zuhörer an die Küsten der Insel Ischia im Golf von Neapel entführen.

Die Manchinger Sonderausstellung »Antike in Bayern« ist am 19.07.2023 bis zum Beginn des Vortrages geöffnet. Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht erforderlich.

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Kelten Römer Fest Manching

Samstag/Sonntag · 17./18.6.2023 · 10–19 Uhr
kelten römer museum manching

MAXIMUM GAUDIUM für die ganze Familie! Wie sah es aus, wenn Keltenreiter angriffen oder römische Legionäre aufmarschierten? Über welche Kunstfertigkeiten verfügten antike Handwerkerinnen? Und wie klingt eigentlich eine römische Wasserorgel? Antworten auf diese Fragen gibt ein Museumsfest der besonderen Art, bei dem sich Archäologie und Geschichte live erleben lassen.

Das Kelten Römer Fest Manching bietet ein vielseitiges Programm zu antikem Militär, Handwerk und Alltagsleben, zu Musik und Kulinarik. Zahlreiche Darsteller mit authentischer Ausstattung fesseln mit spektakulären Darbietungen und geben spannende Einblicke in das Leben vor 2000 Jahren. Kleine und große Gäste dürfen sich auf zahlreiche Mitmach- und Informationsangebote freuen, von handwerklichen Workshops über Bogenschießen bis hin zu archäologischen Arbeitsmethoden. Auch »lukullische Gaumenfreuden« kommen nicht zu kurz, Festzelt und Biergarten laden zum Verweilen ein!

Das kelten römer museum ist mit seinem großzügigen Park der ideale Schauplatz. Es liegt direkt am historischen Originalort, denn in Manching befand sich eine der größten Keltenstädte Europas. Und mit dem Militärkastell in Oberstimm schützten die Römer später einen wichtigen Grenzabschnitt ihres Reiches. Einzigartige Originalfunde sind in der wiedereröffneten Dauerausstellung zu sehen. Im Museum ist auch die neue Sonderausstellung »Antike in Bayern« zu entdecken, mit der sich das gleichnamige Museumsnetzwerk der Öffentlichkeit vorstellt.

Gruppen und Akteure
Kelten- und Römerreiter
Carnyx. Die Keltentruppe
Historische Darstellungsgruppe München
Keltengruppe Sucellos
Gabro Agrani
I. Roemercohorte Opladen
4. Vindelikerkohorte
Legio III Italica pia fidelis
Schola Romana
Hydraulis

Mitmachaktionen und Vorführungen
Bronzeguss mit Johannes Goldes
Rundmühlespiel aus Leder mit dem Archäologischen Museum Kelheim
Holzanhänger mit dem Kastenhof Landau
Bändchenweben mit dem Bajuwarenhof Kirchheim
Perlendrehen mit Tobias Brendle
Römische Speisen vom Stadtmuseum Ingolstadt
Bogenschießen mit den MBB-Sportschützen Manching
Archäologische Arbeitsmethoden mit der Pro Arch GmbH
Gebärdenführung mit Jessica Feldmann (18.6.2023 · 10:30 Uhr)

Öffnungszeiten Fest
17.6.2023 · 10 – 19 Uhr · anschließend Wirtshausmusik im Festzelt
18.6.2023 · 10 – 19 Uhr

Öffnungszeiten Museum
17./18.6.2023 · 10 – 17 Uhr

Eintrittspreise (10 – 17 Uhr)
Erwachsene: 6 €
Ermäßigt bei Schwerbehinderung: 5 €
Kinder, Jugendliche, Azubis, Bufdis, Studenten (bis 26 Jahre), Sozialhilfeempfänger und Mitglieder des KRFK: 2 €
Kinder unter 6 Jahren: Eintritt frei
Familientarif 1 (1 Erwachsener + Kinder): 7 €
Familientarif 2 (2 Erwachsene + Kinder): 13 €

kelten römer museum manching
Im Erlet 2 · D-85077 Manching
Telefon +49 (0)8459 32373-0
www.museum-manching.de · info@museum-manching.de
www.facebook.com/keltenroemermuseum
www.instagram.com/keltenroemermuseummanching

Anfahrt
ÖPNV: Linienbus 16 ab Hbf Ingolstadt in Richtung Manching / Geisenfeld · Haltestelle »Schloßberg«
Auto: A9 Ausfahrt Manching, danach 2,5 km der Beschilderung folgen.
Achtung: Das Festgelände ist für Fahrzeuge gesperrt!
Parkplätze in Manching: Am Braunweiher · Ecke Ingolstädter Straße / Mühlstraße · Geisenfelder Straße 3 · Kellerstraße 1 – 3 · Rechliner Straße / Keltenwall

Museumsträger
Bezirk Oberbayern
Landkreis Pfaffenhofen a.d. Ilm
Markt Manching
Keltisch-Römischer Freundeskreis – Heimatverein Manching e.V.

Mit freundlicher Unterstützung durch
Sparkasse Ingolstadt Eichstätt
Mayr – Schreinerei und Möbelmanufaktur
Malerei Cota
Böttcher – Glasdächer und Sonnenschutz
Herrenbräu
Herrmanns – Restaurant und Café

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Militärdiplome für Rätien – Einblicke in eine römische Provinz

Mittwoch · 14.06.2023 · 18:00 Uhr
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Werner Eck (Universität zu Köln)
kelten römer museum manching · Im Erlet 2 · 85077 Manching

Mit welchen Mitteln integriert eine politische Macht eroberte Gebiete und vor allem die dort lebende Bevölkerung so in seine Herrschaftsstruktur, dass sich die unterworfenen Menschen im Laufe der Zeit als Teil dieses Machtsystems sehen und damit die Kaiser, denen sie unterworfen sind, nicht mehr bedrohen? Das Imperium Romanum ist ein Beispiel, wie eine solche Integration ins Werk gesetzt wurde und über Jahrhunderte hinweg das Reich stabilisierte.

Der spannende Vortrag von Werner Eck erläutert dies exemplarisch an der Provinz Rätien, die sich über Gebiete im heutigen Bayern, in Baden-Württemberg, Österreich und der Schweiz erstreckte. Im Fokus stehen dabei vor allem sogenannte Militärdiplome, die unter anderem in Rätien selbst gefunden wurden. Mit diesen Dokumenten verliehen die römischen Kaiser das Bürgerrecht nach 25-jährigem Militärdienst an Soldaten, die aus den verschiedensten Völkern und Stämmen des Reiches stammten. Die Diplome lassen erkennen, woher die Soldaten kamen, wen sie heirateten und wohin sie nach ihrer Entlassung gingen. Die Dokumente geben auch Einblicke in die politisch-militärische Administration der römischen Provinz, etwa durch Nennung des amtierenden Statthalters oder Auflistung der vor Ort stationierten Truppen.

Jedes Jahr wurden viele Tausende solcher Militärdiplome hergestellt, die anschließend in alle Provinzen gingen, nach Rätien wie auch in andere Regionen des Imperiums – vom Osten der heutigen Türkei bis nach Spanien und von Britannien bis Oberägypten. Gerade aus diesen Zeugnissen lässt sich erkennen, mit welchen Mitteln Rom politisch die Integration gefördert hat: Aus Soldaten fremder Völker machten die Diplome cives Romani, also römische Bürger.

Die neue Sonderausstellung »Antike in Bayern« ist am 14.06.2023 bis zum Beginn des Vortrages geöffnet. Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht erforderlich.

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Eulen nach Athen tragen – Bergbau und Silberproduktion im antiken Laurion

Mittwoch · 17.05.2023 · 18:00 Uhr
Dr. Sophia Nomicos (Universität Münster)
kelten römer museum manching · Im Erlet 2 · 85077 Manching

Bereits in vorgeschichtlicher Zeit verwendeten Menschen kostbare Metalle und nahmen große Mühen bei ihrer Gewinnung auf sich. So auch die »alten Griechen«, die insbesondere Silber in großen Mengen für die Produktion von Münzen benötigten.

Sophia Nomicos nimmt in ihrem kostenfreien Vortrag die Silberbergwerke der Athener genauer unter die Lupe. In der attischen Landschaft Laurion, südöstlich von Athen gelegen, haben sich die Hinterlassenschaften des antiken Bergbaus unvergleichlich gut erhalten. In Verbindung mit antiken Schriftquellen ist es möglich, ein lebendiges Bild dieser Industrieregion und der Menschen nachzuzeichnen, die in ihr arbeiteten und lebten.

Besonderes Augenmerk richtet Nomicos auf den Prozess zur Silbergewinnung, der verschiedene Schritte vom Abbau des Erzes bis hin zur Verhüttung des Metalls umfasste. Neben den primären Bergbauzeugnissen werden auch die sekundären Strukturen der Montanlandschaft vorgestellt, wie Siedlungen, Gräber, Heiligtümer und Straßen. Schließlich beleuchtet Nomicos die Arbeitsbedingungen einer vormodernen Industrie, die sich hauptsächlich auf harte und aus heutiger Sicht unmenschliche Sklavenarbeit stützte.

Die Dauerausstellung des kelten römer museums ist am 17. Mai 2023 bis zum Beginn des Vortrages geöffnet. Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht erforderlich.

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Wiedereröffnung der Dauerausstellung

ab Dienstag · 02.05.2023
kelten römer museum manching · Im Erlet 2 · 85077 Manching

Nachdem die Dauerausstellung des kelten römer museums manching aufgrund eines Einbruchs im letzten Herbst schließen musste, kann sie ab dem 2. Mai 2023 wieder ihre Türen für den Publikumsverkehr öffnen.

Vorausgegangen sind umfangreiche Instandsetzungs- und Aufrüstungsmaßnahmen. Abgestimmt wurde die Wiedereröffnung zwischen der Archäologischen Staatssammlung, dem kelten römer museum und seinen Trägern. Die Vitrinen, die vom Einbruch betroffen waren, bleiben aktuell nicht zugänglich.

Aber auch ohne den Manchinger Keltenschatz hat das Museum zahlreiche Highlights zu bieten. Einzigartig sind etwa ein rätselhaftes Kultbäumchen aus dem keltischen Oppidum von Manching und zwei hölzerne Bootswracks aus dem Römerkastell von Oberstimm – die besterhaltenen römischen Militärschiffe nördlich der Alpen.

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Die Entdeckung Troias als Medienereignis – Heinrich Schliemann und die zeitgenössische Presse

Mittwoch · 26.04.2023 · 18:00 Uhr
PD Dr. Stefanie Samida (Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg)
kelten römer museum manching · Im Erlet 2 · 85077 Manching

Heinrich Schliemann erlangte im Jahr 1873 – quasi über Nacht und aus dem Nichts heraus – weltweit große Berühmtheit. Einem archäologischen Laien, so schien es, war geglückt, was bis dahin keinem Gelehrten gelungen war: Das homerische Troia war lokalisiert und der sogenannte Schatz des Priamos entdeckt.

Schliemanns Gleichsetzung des Ruinenhügels Hisarlık an den Dardanellen mit dem von Homer beschriebenen mythischen Troia erreichte in der Folge eine enorme publizistische Aufmerksamkeit und der mecklenburgische Kaufmann und archäologische Autodidakt avancierte – auch bedingt durch seine eigene PR-Arbeit – zum Tagesgespräch der zeitgenössischen Presse, kurz: Schliemann war in aller Munde.

Über Jahre, ja Jahrzehnte hinweg prägte er das Bild der Archäologie in der Öffentlichkeit. Das Publikum im In- und Ausland wartete gebannt auf seine Berichte und war von seinen Ergebnissen ähnlich gefesselt wie er selbst. Mit der Zeit hat das zu einer zunehmenden Verbindung der Archäologie mit seiner Person geführt: Schliemann und Troia, ja Schliemann und Archäologie, wurden und werden bis heute in einem Atemzug genannt.

Die Sonderausstellung »Im Dienste Roms – Legionen und Hilfstruppen« läuft noch bis zum 01.05.2023 ist am 26.04.2023 bis zum Beginn des Vortrages von Frau Samida geöffnet. Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht erforderlich.

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Gut gebettet – Das römische Gräberfeld von Haltern am See

Mittwoch · 22.03.2023 · 18:00 Uhr
Dr. Stephan Berke (Universität Trier)

Im westfälischen Haltern am See bestanden unter Kaiser Augustus mehrere römische Militäranlagen an der Lippe. Sie waren für die Eroberungspläne im rechtsrheinischen Germanien von großer Bedeutung. Hervorzuheben ist das sogenannte Hauptlager, in dem eine Legion stationiert war, aber wohl nicht immer in voller Truppenstärke. Zumindest zeitweise handelte es sich dabei um die 19. Legion, die im Jahr 9 n. Chr. in der berühmten Varusschlacht im saltus Teutoburgiensis untergehen sollte.

In Haltern ist es gelungen, entlang einer römischen Straße südwestlich des Hauptlagers eine Nekropole mit über 100 Gräbern aus der Zeit des Augustus aufzudecken. Sie ist in ihrer Zeitstellung und Geschlossenheit ohne Beispiel. Es gibt zwar einige augusteische Grabfunde aus dem Rheinland, etwa aus Köln, Xanten oder Trier. Doch sind geschlossene augusteische Friedhöfe – auch aus dem weiteren Gebiet des römischen Imperiums – bislang nicht bekannt.

Die Bestattungen und Grabbauten von Haltern stehen in der Tradition italischer Nekropolen. Dieser Umstand überrascht nicht, denn bei den meisten Truppenangehörigen in Haltern handelte es sich um Personen aus dem italischen Kulturkreis, die ihre Grabsitten und ihre Vorstellungen vom Aussehen ihrer Gräber mitbrachten und versuchten, diese mit dem am Ort vorhandenen Material umzusetzen. Gallische oder germanische Komponenten, die auf Hilfstruppen hinweisen könnten, sind bislang noch nicht sicher auszumachen. Die Beigabensitten sind recht uniform und lassen sich durchaus mit Gräbern der gleichen Zeitstellung aus anderen Nekropolen des Imperiums vergleichen. Die römischen Gräber in Haltern sind Bestandteil einer italisch geprägten Grabkultur inmitten eines völlig fremden Kulturraumes.

Als herausragende Beispiele des mediterranen Einflusses dürfen Bruchstücke von filigraner Knochenschnitzerei gelten, die teils mit Blattgold und Glaseinlagen verziert sind und einst sogenannte Klinen schmückten. Auf solchen Liegen hat man die Verstorbenen verbrannt und den Leichenbrand dann in Urnen bestattet. In mühevoller Detailarbeit hat ein Team der LWL-Archäologie für Westfalen und der Universität Trier Tausende Beinfragmente gesichtet, dokumentiert und zugeordnet, um mithilfe von Scans, CAD-Software und 3D-Druckverfahren die beeindruckende Rekonstruktion einer Kline zu erstellen.

Die aktuelle Sonderausstellung »Im Dienste Roms – Legionen und Hilfstruppen« ist am 22.03.2023 bis zum Beginn des Vortrages von Herrn Berke geöffnet. Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nach aktuellem Stand nicht erforderlich.

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Vom Archiv zum Geo-Informationssystem – Datenverarbeitung zur Keltenstadt von Manching

Mittwoch · 15.02.2023 · 18:00 Uhr
Philipp Hagdorn M.A. M.Sc. (Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Thierhaupten)

Rund 60 Jahre lang führte die Römisch-Germanische Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts Feldforschungen im spätlatènezeitlichen Oppidum von Manching durch. Dabei sammelte sie – zumeist in analoger Form – große Bestände an Daten, die 2017 an das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) übergeben wurden.

Aus diesem Anlass hat das BLfD eine Gesamtinventur der archäologischen Untersuchungen im Denkmalbereich vorgenommen. Hierfür wurden alle Informationen aus dem Manching-Archiv und aus den Dokumentationen des BLfD in einem Geographischen Informationssystem (GIS) zusammengeführt.

Dieses GIS bietet nicht nur einen kompletten Einblick in das Grabungsarchiv, sondern dokumentiert auch den aktuellen Zustand des von Zerstörung bedrohten Bodendenkmals. Durch die Digitalisierung und Neustrukturierung der Informationen lassen sich inzwischen auch neue Erkenntnisse gewinnen, etwa durch Bezüge zwischen unterschiedlichen Datenebenen.

Philipp Hagdorn gibt in seinem reich bebilderten Vortrag einen spannenden Überblick über die Forschungsgeschichte zur Keltenstadt von Manching, insbesondere über die Bestände des Manching-Archivs und die Erkenntnismöglichkeiten des neuen Geo-Informationssystems.

Die aktuelle Sonderausstellung »Im Dienste Roms – Legionen und Hilfstruppen« ist am 15.02.2023 bis zum Beginn des Vortrages geöffnet. Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nach aktuellem Stand nicht erforderlich.

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Vortrag »Unleash Hell« und Blick hinter die Kulissen der Sonderausstellung

Am ersten Februarwochenende 2023 gibt sich der britische Illustrator und Autor Graham Sumner gleich zweimal im kelten römer museum manching die Ehre. Die beiden Veranstaltungen gehören zum Rahmenprogramm der aktuellen Sonderausstellung »Im Dienste Roms – Legionen und Hilfstruppen«, die aufgrund des großen Erfolges nochmals bis zum 1. Mai 2023 verlängert wurde.

Samstag · 04.02.2023 · 18:00 Uhr
Graham Sumner (Mold/Großbritannien)
Vortrag »Unleash Hell – The Roman Army on Screen«

In seinem kostenfreien Abendvortrag »Unleash Hell« widmet sich Graham Sumner dem Genre der epischen Sandalenfilme und entführt das Publikum auf die Kinoleinwand und in das Fernsehen der Zeit von 1945 bis in unsere Gegenwart. Dabei erörtert er, wie die römische Armee in Blockbustern wie Quo Vadis (1951), Ben Hur (1959), Cleopatra (1963) oder Gladiator (2000) dargestellt wird – von den Kaisern und Feldherren bis hin zu einfachen Soldaten. Sumner geht auf die Kostüme, Rüstungen und Ausrüstungen ebenso ein wie auf Kampftaktiken, Belagerungsmaschinen und Artillerie, die in zahlreichen Hollywood-Produktionen zu sehen sind.

Die beeindruckenden Szenen hinterlassen beim Zuschauer einen bleibenden Eindruck. Aber ist das, was wir auf der Leinwand sehen, auch tatsächlich richtig? Und welche historischen Quellen wurden für die modernen Darstellungen verwendet? Anhand vieler Beispiele zeigt Sumner auf, dass die meisten Monumentalfilme gar nicht vom antiken Rom handeln, sondern vielmehr die Zeit widerspiegeln, in der die Filme gedreht wurden. Das Publikum erfährt auch, welcher Schauspieler es hasste »Röcke« zu tragen und in welchem Film die Statisten ihre Requisiten aßen!

Sumners Vortrag wird in englischem Originalton »ausgestrahlt«, auf eine Synchronisation oder deutsche Untertitel wird verzichtet. Die Sonderausstellung »Im Dienste Roms« ist bis zum Beginn des Vortrages geöffnet. Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nach aktuellem Stand nicht erforderlich.

Sonntag · 05.02.2023 · ab 13:00 Uhr
Blick hinter die Kulissen der Sonderausstellung »
Im Dienste Roms«mit Graham Sumner (Großbritannien) und Thomas Kurtz (München)

Die Manchinger Erlebnisausstellung »Im Dienste Roms – Legionen und Hilfstruppen« erweckt das römische Militär auf anschauliche, unterhaltsame und interaktive Weise erneut zum Leben. Am 5. Mai 2023 dürfen sich kleine und große Gäste auf einen spannenden Blick hinter die Kulissen der Ausstellung freuen.

Ein zentrales Element bilden lebensgroße Zeichnungen römischer Militärs aus der Feder von Graham Sumner. Doch wie entstehen eigentlich seine Bilder? Welche Vorlagen inspirieren Sumner? Und welchen Weg beschreitet der kreative Prozess von der ersten Idee bis zur fertigen Illustration? Diese und weitere Fragen beantwortet der Künstler persönlich und gibt fesselnde Einblicke in sein Schaffen. Englischkenntnisse sind erforderlich.

Ein weiterer Publikumsmagnet der Ausstellung sind die beeindruckenden Modelllandschaften. Allein das Modell einer römischen Legion umfasst über 5000 handgefertigte Miniatursoldaten! Wie entstehen die Zinnkrieger? Was ist bei ihrer Bemalung zu beachten? Und wie werden die detailgetreuen Dioramen gefertigt? Hierzu bietet Thomas Kurtz ab 13 Uhr »Making of«-Führungen zu jeder vollen und halben Stunde an.

Es gelten die regulären Eintrittspreise der Sonderausstellung.

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Cambodunum – Kempten: Von der älteste Römerstadt Bayerns zum Archäologischen Park

Mittwoch · 18.01.2023 · 18:00 Uhr
Dr. Maike Sieler (Archäologischer Park Cambodunum, Kempten/Allgäu)

Der antike griechische Geograf Strabon (ca. 63 v. Chr. bis 23 n. Chr.) erwähnt »Kambodounon« als Stadt (Polis) des keltischen Stammes der Estionen im Zusammenhang der Eroberung des Voralpenraumes durch die Römer. Er überliefert damit das älteste schriftliche Zeugnis einer städtischen Siedlung zur Römerzeit im heutigen Deutschland. Trotz archäologischer Forschungen im Raum Kempten seit 1885 fehlt jedoch bis heute jede Spur dieser keltischen Siedlung.

Nachgewiesen wurde dagegen die römische Stadt Cambodunum auf dem östlichen Hochufer der Iller im heutigen Kempten. Sie wurde unter Kaiser Augustus um die Zeitenwende gegründet und lag in der römischen Provinz Rätien im heutigen Bayern. Im 1. Jahrhundert n. Chr. erlebte die Römerstadt ihre größte Blütezeit: Die monumentalen öffentlichen Gebäude von Cambodunum ebenso wie die repräsentative Wohnbebauung wurden schon ab etwa 40 n. Chr. in Stein ausgebaut und sind wichtiges Indiz für die herausgehobene Stellung der Stadt. So gilt Cambodunum als ein Sitz des römischen Statthalters von Rätien in dieser Zeit.

Der Archäologische Park Cambodunum (APC) schützt und präsentiert heute das unüberbaut gebliebene Stadtzentrum mit dem Gallorömischen Tempelbezirk, den Kleinen Thermen des Statthalterpalastes und dem offen zugänglichen Bereich des Forums. Der reich bebilderte Vortrag von Maike Sieler spannt einen Bogen von der Geschichte und Archäologie der Römerstadt Cambodunum über ihre Erforschung seit 1885 bis hin zu den Fortentwicklungen im römischen Freilichtmuseum und aktuellen Ausgrabungsergebnissen.

Die aktuelle Sonderausstellung »Im Dienste Roms – Legionen und Hilfstruppen« ist am 18.01.2023 bis zum Beginn des Vortrages von Frau Sieler geöffnet. Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nach aktuellem Stand nicht erforderlich.

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