Mittwoch · 21.09.2022 · 18:00 Uhr
Michael Seiler M.A. (Alfeld)
Britta Kopecky-Hermanns Dipl.-Geogr. (Aystetten)
Der Bau einer Hochwasserschutzmauer in der Nähe der Manchinger Kläranlage eröffnete den Archäologen 2020/2021 die seltene Gelegenheit, einen Einblick in den Aufbau der monumentalen Befestigung des keltischen Oppidums von Manching zu gewinnen. Michael Seiler und Britta Kopecky-Hermanns stellen nun die Ergebnisse der Ausgrabungen sowie der begleitenden geoarchäologischen und bodenkundlichen Untersuchungen am Rand der Paar-Aue vor.
Ihr kostenfreier Abendvortrag behandelt einen vollständigen Befestigungsabschnitt, der an der modernen Oberfläche im Gelände zwar nicht mehr sichtbar war, bei einer mehrmonatigen Grabung aber vollständig freigelegt werden konnte und noch in all seinen Teilelementen zu fassen war.
Die ansonsten nur aus keltischen Oppida westlich des Rheins bekannte Konstruktion eines murus gallicus – in Manching später ersetzt durch eine in einheimischer Bautechnik errichtete Pfostenschlitzmauer – konnte ebenso nachgewiesen werden wie verschiedene Grabenstrukturen im Vorfeld der imposanten Anlage.
Während in der über 80 Jahre andauernden Erforschung der Manchinger Stadtmauer das Augenmerk bislang auf vor allem auf den Wallabschnitten im Süden und Osten lag, war der konkrete Verlauf der Fortifikationen im Westen bislang unbekannt. An die Stelle von vagen Vermutungen hinsichtlich des Stadtmauerverlaufes in der westlichen Peripherie treten nun gesicherte Erkenntnisse.
Die aktuelle Erlebnisausstellung »Im Dienste Roms – Legionen und Hilfstruppen« ist am 21.09.2022 bis zum Beginn des Vortrages geöffnet ist. Eine Anmeldung zum Vortrag ist nach aktuellem Stand nicht erforderlich.