Hervorgehobener Beitrag

FÜR DIE ZUKUNFT LEBENDIG

Der Keltisch-Römische Freundeskreis – Heimatverein Manching e.V., kurz KRFK,  wurde am 25. Oktober 1984 durch Herbert Mayr als anerkannter, gemeinnütziger Verein gegründet.

Der Verein hat sich das Ziel gesetzt, die herausragende historische Bedeutung des keltischen Oppidums Manching und des Römerkastells für die Zukunft lebendig zu erhalten und in das Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit zu bringen.

Dies wurde zunächst erreicht durch die Einrichtung eines Heimatmuseums in Manching, dem Vorläufer des neu gegründeten heutigen Kelten Römer Museums Manching. Führungen, Vorträge und Studienfahrten sowie die Unterstützung des Museumsbeim Betrieb des Museums-Cafes, bei der Museumsaufsicht sowie bei der Organisation und Durchführung der Museumsfeste sind ebenfalls Teil des vielfältigen Aufgabenbereiches des Keltisch-Römischen Freundeskreises.

Wenn Sie Gefallen und Interesse an unserem Verein haben und als aktives oder förderndes Mitglied beitreten wollen, so sind Sie jederzeit herzlich willkommen. Zu diesem Zweck drucken Sie bitte die nachfolgende Beitrittserklärung aus und senden diese an folgende Adresse:

Keltisch-Römischer Freundeskreis Heimatverein Manching e.V.
c/o Dr. Georg Schweiger
Steinwies 22
84077 Manching

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Berg und Gott – Heilige Berge im antiken Anatolien

Mittwoch · 12.02.2025 · 18:00 Uhr
Prof. Dr. Michael Blömer (Universität Münster)
kelten römer museum manching · Im Erlet 2 · D-85077 Manching

In Anatolien, dem asiatischen Teil der heutigen Türkei, spielten Berge in den religiösen Vorstellungen der antiken Menschen eine wichtige Rolle. Dabei lassen sich verschiedene Funktionen der Berge unterscheiden: Berge konnten als Wohnstätten von Gottheiten verstanden werden oder als Orte, die der göttlichen Sphäre nah waren. Daneben existierte aber auch der Glaube, dass Berge selbst Gottheiten sind und eigenständig handeln können. Dieser Glaube hat eine lange Tradition, die sich bis in die Bronzezeit zurückverfolgen lässt.

Ein herausragendes Beispiel ist der Argaios (heute Erciyes Dağı) in Kappadokien, mit knapp 4000 Metern der höchste Berg Zentralanatoliens. Seit der Bronzezeit wurde er als Gott verehrt. In der Stadt Caesarea (heute Kayseri) war der Argaios dann aber auch in römischer Zeit die wichtigste Gottheit. Münzen, Gemmen und Bronzefiguren zeigen den Berg. Sie unterstreichen seine religiöse Bedeutung und geben uns Einblick in die Vorstellungen, die mit seinem Kult verbunden waren.

Ein weiteres Beispiel für einen Götterberg ist der Nemrud Dağı in der Kommagene, der in Inschriften »Thronsitz der Götter« genannt wird. Auf ihm ließ sich der kommagenische König Antiochos I. sein Grab errichten, um den Göttern möglichst nah zu sein. Die anatolische Göttin Kybele war ursprünglich ebenfalls eng mit Bergen verbunden und zeigt, dass auch weibliche Gottheiten als mächtige Gebieterinnen über die Natur verehrt wurden. Anhand ausgewählter Beispiele beleuchtet Michael Blömer die Bandbreite der religiösen Bedeutung von Bergen in Anatolien und stellt sie in den zeitgenössischen Kontext.

Die Dauerausstellung des Museums ist bis zum Beginn der kostenfreien Veranstaltung geöffnet. Eine Anmeldung zum Vortrag ist nicht erforderlich.

Abbildung: Thronende Götterskulpturen auf dem Nemrud Dağı in der Südosttürkei.
© Forschungsstelle Asia Minor der Universität Münster

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Gräbergeschichte(n) – Keltische Bestattungen in Südbayern

Mittwoch · 22.01.2025 · 18:00 Uhr
Christiana Later M.A. (Archäologisches Büro Anzenberger & Leicht, Furth)

Gräber stellen eine der wichtigsten Quellengattungen für die Geschichte Südbayerns während der letzten fünf Jahrhunderte vor Christi Geburt dar. In dieser Zeit erstreckte sich die sogenannte Latènekultur, die in ihrem Kern mit keltischen Bevölkerungsgruppen in Verbindung gebracht wird, über weite Teile Europas.

In der Region zwischen Donau und Alpen trafen sich Einflüsse und auch Personen aus allen Himmelsrichtungen. In ihren wiederentdeckten Bestattungen treten wir diesen Menschen unmittelbar gegenüber. Ihre Gräber gewähren Einblicke in religiöse und soziale Normen, Selbstdarstellung und Identität, Lebensumstände und Sachkultur, Fernbeziehungen und Mobilität in einer bewegten Epoche. Aber auch individuelle Schicksale werden unter Einbeziehung anthropologischer Analysen nach über 2000 Jahren wieder erfahrbar.

Dabei war der Umgang mit den sterblichen Überresten in der Latènekultur durchaus komplex. Nicht nur wandelten sich die Bestattungssitten im Laufe der Jahrhunderte, auch erhielt bei Weitem nicht jeder ein reguläres Grab nach unserem modernen Verständnis. Menschliche Überreste in Siedlungen und Heiligtümern zeugen von diesen anderen Arten der Totenbehandlung, die auch das Ausstellen und Zerstückeln der Leichname beinhalteten. Die dem zugrunde liegenden vielschichtigen religiösen, sozialen wie auch rechtlichen Regeln und Vorstellungen sind für uns heute nur noch in Ansätzen greifbar, denn die Menschen der Latènekultur selbst haben uns keine schriftlichen Aufzeichnungen hinterlassen, während römische und griechische Autoren nur wenige stereotype Aspekte wie den Schädelkult behandeln.

Ausgehend von den Bestattungen und weiteren Zeugnissen des Totenbrauchtums beleuchtet der reich bebilderte Vortrag die unterschiedlichen Facetten der südbayerischen Latènekultur und bettet sie in einen paneuropäischen Kontext ein.

Die Dauerausstellung des Museums ist bis zum Beginn des Vortrages geöffnet. Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht erforderlich.

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»Verkehrte Welt« und »Goldene Zeiten« – Die römischen Saturnalien

Mittwoch · 04.12.2024 · 18:00 Uhr
Dr. Markus Strathaus (stv. Museumsleiter)
kelten römer museum manching · Im Erlet 2 · D-85077 Manching

Alljährlich am 17. Dezember startete das wohl beliebteste religiöse Fest der römischen Antike: die Saturnalien, die dem Gott Saturn gewidmet waren. Dann herrschte in Rom vorübergehend feierliche Anarchie. An den »feuchtfröhlichen Tagen«, so der Dichter Martial, ging es hoch her: Freie Bürger feierten gemeinsam mit ihren Sklaven, es wurde ausgiebig geschlemmt und exzessiv gezecht, man spielte normalerweise verbotene Glücksspiele, tauschte reichlich Geschenke aus und dergleichen mehr.

Die Faszination dieser Rituale und Festbräuche scheint bis heute ungebrochen und beschäftigt bereits seit der Renaissance die Wissenschaft. Eine Auseinandersetzung mit den Saturnalien machte diese im Laufe der Zeit immer wieder zu einer Projektionsfläche für jeweils zeittypische Ideen. Die aktuelle Rezeption konzentriert sich in erster Linie auf eine direkte – zumeist jedoch zweifelhafte – Herleitung moderner Faschings- oder Weihnachtsbräuche aus den Saturnalien. Viele spannende Aspekte des eigentlichen altrömischen Festes rücken dabei leider oftmals in den Hintergrund.

Markus Strathaus geht möglichen Ursprüngen, Funktionen und Bedeutungen der Saturnalien nach, wobei der strittige Begriff der »Verkehrten Welt« eine wichtige Rolle spielt. Er wirft zudem einen Blick auf den rätselhaften Gott Saturn, den »Herrscher des Goldenen Zeitalters«, und streift ferner ähnliche rituelle Phänomene in anderen Kulturen, etwa in Mesopotamien, Altägypten und Griechenland.

Boten die Saturnalien wirklich ein Ventil für soziale Spannungen? Hinterließen sie Spuren in der Bilderwelt? Und eignete sich ein sprechender Papagei als passendes Geschenk an den römischen Kaiser? Diesen und weiteren Fragen geht Markus Strathaus in seinem reich bebilderten Vortrag nach.

Die Dauerausstellung des kelten römer museums ist am 4. Dezember 2024 bis zum Beginn des Vortrags geöffnet. Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht erforderlich.

Bildmotiv: Ölgemälde »Romains de la décadence« von Thomas Couture aus dem Jahr 1847.
© Wikimedia Commons / RMN, Musée d’Orsay, Paris / Foto: Hervé Lewandowski

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40-Jähriges Gründungsjubiläum der KRFK, Festakt am 25.10.2024 im krm

Foto: Max Schmidtner

UNSERE GRÜNDUNGSMITGLIEDER:

Bergsteiner Georg, Braun Anton, Bronold Gertraud, Brummeisl Peter, Buchner Heinz, Buchner Helene, Bullinger Helmut, Dörwang Oswald, Fink Günter, Froschmeier Maria, Fuchs Inge, Gruner-Urnauer Helga, Huber Ingrid, Huber Peter, Kastl Alfred, Krammer Richard, Krenz Karlheinz, Lang Rupert, Lauer Dieter, Lauer Ingrid, Mannel Erika, Mayerhofer Josef, Mayr Florian, Mayr Luise, Mayr Reinhard, Mayr Herbert, MBB SG Manching e.V., Müller Manfred, Perret Kornelia, Plank Johann, Raith Otto, Rieder Dr. Karl-Heinz, Saalfeld Heinrich, Schemmerer Johann, Schittenhelm Harald, Schmidtner Max, Straßer Martina, Zapf Dipl.oec. Eckard, Zäuner Edmund, Zillner Walter, Bau Hannelore, Binder Manfred, Don Silec Waltraud, Fiedler Gerd, Finkenzeller Erwin, Gmelch Franz, Gmelch Elisabeth, Görlitz Erika, Köll Ernst, Köpf Leonhard, Lippl Cornelia, Lutz Erna, Schachtl Johann, Schreistetter Josef, Silberhorn Franz

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Wer war Ta-cheru? Von der ägyptischen Mumie zum menschlichen Individuum

Dienstag · 12.11.2024 · 18:00 Uhr
Prof. Dr. Regine Schulz (LMU München und HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen)

kelten römer museum manching · Im Erlet 2 · D-85077 Manching

In das Mumienforschungsprojekt am Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim wurde auch eine Mumie aus dem Universitätsmuseum in Aberdeen eingebunden. Es handelte sich um den mumifizierten Körper einer vornehmen Ägypterin namens Ta-cheru, die in der 25. Dynastie (765–656 v. Chr.) in Theben lebte. Dort befand sich der Hauptkultort des Reichsgottes Amun-Re, der in ganz Ägypten und Nubien verehrt wurde.

Ta-cheru, deren Name »die Syrerin« bedeutete, stammte aus einer vornehmen ägyptischen Familie und wurde über 60 Jahren alt. Der Name ihres Vaters war Tja-en-Waset, und ihre weiblichen Vorfahren stammten wahrscheinlich aus Syrien. Die hohe Qualität der Mumifizierung und das kunstvoll geschmückte zweiteiliges Sargensemble verweisen auf den Wohlstand der Familie. Leider ist das Grab der Ta-cheru nicht bekannt, so dass wir außer ihrem Namen und dem ihres Vaters keine Informationen über die Familie besitzen.

Ihre Mumie und die beiden Särge wurden im 18. Jahrhundert in Theben entdeckt und dort an den schottische Geschäftsmann Sir Charles Forbes of Newe (1773–1849) verkauft. Dieser nahm sie zunächst mit nach Bombay (heute Mumbai), wo er mehrere Jahre lebte. Nach seiner Rückkehr nach Schottland 1821 schenkte er Ta-cheru und ihre Särge der Universität Aberdeen.

Das mit der Ta-cheru verbundene Forschungsprojekt umfasste unter anderem eine holographische Untersuchung und Darstellung der Mumie. Ziel war es, den Einsatz und die Aussagekraft moderner bildgebender Diagnoseverfahren in der Mumienforschung zu stärken und einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Untersucht wurden über 20 menschliche Mumien und Mumienteile sowie mehrere mumifizierte Tiere. 

Das Museumsfoyer öffnet 20 Minuten vor Beginn des Vortrags. Die Dauerausstellung ist am 12.11.2024 nicht geöffnet.

Abbildung: Gesichtsrekonstruktion der Ta-cheru und digitale Visualisierung ihres Sarkophags.
© Volume Graphics GmbH, Heidelberg

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Die Keltischen Münzmeister – Werkstätten, Wanderhandwerker und Münzfälscher

Mittwoch · 23.10.2024 · 18:00 Uhr
Dr. Bernward Ziegaus (Archäologische Staatssammlung, München)
kelten römer museum manching · Im Erlet 2 · D-85077 Manching

Ein wesentliches Kennzeichen der keltischen Münzprägung in Mitteleuropa ist die große Vielfalt an Münzmotiven. Keltenmünzen wurden in Gold, Silber, Bronze und in verschiedensten Größen ausgegeben. Mit Hilfe von Verbreitungskarten ist es möglich, das Umlaufgebiet von Münztypen und ihren Geltungsbereichen zu beschreiben und Rückschlüsse auf die jeweiligen Herstellungsorte zu ziehen.

Aber wer waren die Auftraggeber einer Münzprägung und wer führte die Arbeiten aus? Woher kam das Metall? Und wer besaß die technischen Kenntnisse, wie man Münzen prägte und welche speziellen Werkzeuge dafür nötig waren?

Der reich bebilderte Vortrag gibt einen Überblick, was man bisher über die Lage und das Aussehen solcher Münzwerkstätten weiß und welche Hilfsmittel und Werkzeuge ein keltischer Münzhandwerker benötigte, um Münzen zu prägen. Bernward Ziegaus zeigt auch, welche Erkenntnisse mit Hilfe der Bilder auf den Münzstempeln zu gewinnen sind. So vergleicht er exemplarisch zwei Münzstempelfunde in Bayerisch-Schwaben mit Funden aus dem gallischen Westen und dem keltischen Osten.

Die Dauerausstellung des kelten römer museums ist am 23.10.2024 bis zum Beginn der Veranstaltung geöffnet. Eine Anmeldung zum Vortrag ist nicht erforderlich.

Abbildung: Keltische Münzstempel und Regenbogenschüsselchen aus Südbayern.
© ASM / Foto: Manfred Eberlein

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Hopfenbett und Samtgewand – Geschichten aus der Gruft

Mittwoch · 02.10.2024 · 18:00 Uhr
Dr. Regina Ströbl und Dr. Andreas Ströbl (Forschungsstelle Gruft, Lübeck)

Regina und Andreas Ströbl erforschen seit 24 Jahren neuzeitliche Grüfte und Mausoleen. Gemeinsam mit Restauratorinnen und Restauratoren retten sie gefährdete Grablegen vor dem weiteren Verfall, rund 70 Objekte haben sie im Bundesgebiet schon bearbeitet. Bei ihrer Forschung legen sie besonderen Wert auf interdisziplinäres Arbeiten und ethische Maßgaben, fernab von Gruselgeschichten. Die Wiederherstellung der Würde der Bestattungsorte, die Achtung der Totenruhe und der Respekt vor den Verstorbenen stehen stets im Vordergrund.

In seinem Vortrag berichtet das Ehepaar über seine spannende Arbeit und erzählt von anrührenden Schicksalsschlägen, geheimnisvollen Funden und erstaunlichen Erkenntnissen zur Medizingeschichte. Reichverzierte Särge mit zahlreichen Symbolen, kostbare Gewänder, mitunter sehr persönliche und kuriose Beigaben, aber auch Inschriften erzählen vom Leben und Sterben der Menschen aus den vergangenen 500 Jahren.

Regina und Andreas Ströbl stellen Erklärungen zu den Hintergründen von Gruftbestattungen vor und geben Einblicke in erstmals belegte Konservierungspraktiken aus der frühen Neuzeit. Außerdem finden sich in vielen Särgen große Mengen an Hopfen. Vom 16. bis zum 19. Jahrhundert hat man Leichname oft auf Hopfendolden gebettet, die einerseits praktischen Zwecken dienten, denen andererseits aber wohl auch symbolischer Charakter beizumessen ist. Was genau dahinter steckt, ist beim reich bebilderten Vortrag zu entdecken.

Die Dauerausstellung ist bis zum Beginn der Veranstaltung geöffnet. Eine Anmeldung zum Vortrag ist nicht erforderlich!

Abbildung: Blick in die Gruft derer von Rochow in Golzow bei Brandenburg an der Havel.
© Forschungsstelle Gruft, Lübeck

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Familiensonntag zum Tag des offenen Denkmals

Sonntag · 08.09.2024 · 10–17 Uhr
kelten römer museum manching · Im Erlet 2 · 85077 Manching

Am 8. September 2024 findet bereits zum 26. Mal der Tag des offenen Denkmals statt, der heuer unter dem Motto »Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte« steht.

Koordiniert wird der Tag des offenen Denkmals von der Deutschen Stiftung Denkmalsschutz. Sie erklärt zur Grundidee: »Ob Befestigungsanlagen, Schiffe oder Kirchen, Industrieanlagen, Schlösser oder Windmühlen, Wohnbauten, Gärten oder archäologische Plätze – die Denkmale in Deutschland ist genauso abwechslungsreich wie seine Landstriche. Und genau das macht den Tag des offenen Denkmals jedes Jahr so vielseitig, lebendig und faszinierend! Tauchen auch Sie ab in Welten, die sich vom Alltag unterscheiden. Denn jedes Denkmal ist ein wahrer Wissensspeicher und birgt sein ganz eigenes Geheimnis.«

Zum Tag des offenen Denkmals bietet das kelten römer museum manching ein attraktives Familienprogramm im und um das Museum an. Auch das Bodendenkmal des Oppidums von Manching nehmen wir dabei genauer unter die Lupe.

PROGRAMM

Ganztägig

Römergruppe Legio III Italica pia fidelis
Keltengruppe Touta Nanto En – Die Salzsieder
Archäologische Arbeitsmethoden mit der ProArch GmbH Ingolstadt
Kuchentisch des Keltisch-Römischen Freundeskreises Manching e. V.

10:30 Uhr
Familienführung durch die Dauerausstellung

12:00 Uhr
Kinder-Workshop Rundmühlespiel

14:00 Uhr
Antike-Quiz für Jung und Alt

15:30 Uhr
Radführung durch die Keltenstadt von Manching

Es gelten die regulären Eintrittspreise. Alle Programmangebote – mit Ausnahme des Kuchentischs – sind kostenfrei!

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Eisen, Gold und Salz – Die Kelten und ihre Rohstoffe

Mittwoch · 11.09.2024 · 18:00 Uhr
Prof. Dr. Thomas Stöllner (Deutsches Bergbau-Museum Bochum)
römer museum manching · Im Erlet 2 · D-85077 Manching

Mitteleuropa durchlief im 1. Jahrtausend v. Chr. verschiedene wirtschaftliche und gesellschaftliche Transformationen, die sich erheblich auf den Umgang mit und die Produktion von Grundrohstoffen auswirkten. Doch ist es bisweilen schwierig, ein Verständnis für wirtschaftliche Gesamtsysteme zu entwickeln, denn ihre Rekonstruktion benötigt den Einblick in ganz verschiedene Quellen, die diverse soziale Ebenen ebenso wie konkrete technische und wirtschaftliche Praktiken einschließt.

Thomas Stöllner gibt in seinem spannenden und reich bebilderten Vortrag zunächst eine Übersicht über die forschungsgeschichtlichen, literarischen und methodischen Grundlagen, ehe er in einem zweiten Teil drei Rohstoffe – Eisen, Gold und Salz – anhand besonders gut erforschter Beispiele und ihrer jeweiligen Montanlandschaften eingehender vorstellt.

Dabei wird offenbar, dass die Rohstoffproduktion vor allem in der jüngeren Eisenzeit zu einem bedeutenden Faktor für die wirtschaftliche und soziale Integration der eisenzeitlichen Gesellschaften wurde. Neben dem bedeutenden Agrarsektor trugen diese substantiell zur Elitenbildung und zum wirtschaftlichen Wohlstand der »keltischen« Stämme bei.

Die Dauerausstellung des krm ist am 11.09.2024 bis zum Beginn der Veranstaltung geöffnet. Eine Anmeldung zum kostenfreien Vortrag ist nicht erforderlich.

Abbildung: Experimenteller, eisenzeitlicher Salzabbau im Salzbergwerk am Dürrnberg bei Hallein (A).
© DBM / Foto: Gero Steffens
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Der mit dem Wolf zahlt – Ungewöhnliche Kleinsilbermünzen aus Kleinasien

Mittwoch · 17.07.2024 · 18:00 Uhr
Dr. Katharina Martin (Forschungsstelle Antike Numismatik der Universität Münster)
kelten römer museum manching · Im Erlet 2 · D-85077 Manching

Im 4. Jahrhundert v. Chr. kam es in der antiken Welt zu einem enorm gestiegenen Bedarf an Kleingeld, da sich die Nutzung von Münzen auch im Alltag immer mehr durchsetzte. Vielerorts begann man daher mit der Ausgabe von Kleinsilbermünzen für den täglichen Gebrauch. Besonders in Kleinasien und in der Levante finden wir eine Vielzahl an kleinen Prägungen mit zum Teil ganz neuen und künstlerisch innovativen Bildern. Meist fehlen Aufschriften, so dass es nicht immer einfach ist, die jeweiligen Münzstätten zu bestimmen. Diese Münzen mischten sich im Umlauf, was für wirtschaftlichen Austausch und rege Handelskontakte spricht.

In ihrem reich bebilderten Vortrag präsentiert Katharina Martin eine besondere Gruppe dieser sehr kleinen Münzen. Die sogenannten Obolen zeigen auf ihren Rückseiten allesamt das Vorderteil eines Wolfs. Dies ist ungewöhnlich, denn der Wolf war in der griechischen Antike wie in der europäischen Neuzeit eigentlich ein Tier, das wenig positive Assoziationen weckte. Wer also produzierte die Münzen mit dem Bild eines unbeliebten Tieres und wo waren sie in Gebrauch?

Die Spur führt nach Laranda, in das heutige Karaman in der Türkei. Von der antiken Geschichte der Stadt wissen wir vergleichsweise wenig. Wie in Rom, wo die Römische Wölfin (lupa Romana) untrennbar mit dem Gründungsmythos verbunden war, diente der Wolf auch in Laranda dem Ausdruck einer kollektiven Identität: Er steht hier für Lykaonien, eine zwar fruchtbare, aber etwas abgelegene Landschaft im Hinterland des südlichen Kleinasiens, deren Zentrum Laranda war. Der Name »Lykaonien« leitet sich von lykos ab, dem griechischen Begriff für »Wolf«. Verschiedene Legenden nahmen Bezug auf die »wölfische« Vergangenheit der Region. Was sich aus den winzigen numismatischen Objekten an wirtschaftsgeschichtlichen und produktionstechnischen Aspekten herauslesen lässt, stellt Katharina Martin ebenso vor wie Neues zur Stadtgeschichte.

Die Dauerausstellung des krm ist am 17.07.2024 bis zum Beginn der Veranstaltung geöffnet. Eine Anmeldung zum Vortrag ist nicht erforderlich.

Abbildung: Obol des lykaonischen Laranda mit Wolfsprotome
© Münze: Privatsammlung / Foto: Katharina Martin · Hintergrund: pixabay.com / ZAIDoopro
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