Am Mittwoch, den 27. Februar 2019, ist Dr. des. David Biedermann M.A., von der PRO ARCH Prospektion und Archäologie GmbH, im Museum zu Gast.
Bereits vom Beginn seiner jahrhundertelang andauernden Expansion an kam der Stadtstaat Rom immer wieder mit Völkerschaften in Berührung, die man unter dem Oberbegriff Kelten fassen kann. Seien es die Bewohner der nördlichen Apennin-Halbinsel, die Stämme der südfranzösischen Gebiete sowie des Alpenlandes, die spanischen Keltiberer oder später die Einwohner des weiter nördlich gelegenen Gallien: Sie alle standen den Römern zu unterschiedlichen Zeiten gegenüber – und dies zumindest zunächst meist feindlich. Entsprechend waren die Kelten während der römischen Republik, aber auch bis in die Kaiserzeit hinein stetig ein militärischer Gegner und damit Gegenstand des öffentlichen Diskurses.
Dies schlug sich einerseits in literarischen Quellen nieder, hinterließ andererseits aber auch Spuren in der bildlichen Sphäre der römischen Kultur.
Der Vortrag nimmt die Zuhörer mit auf einen Rundgang durch die römische Münzprägung und fragt, welchen Niederschlag die Auseinandersetzungen mit den Kelten in ihr fanden. Als offiziellem Medium des römischen Staates kommen den Münzen insofern eine besondere Bedeutung zu, als sie Rückschlüsse nicht nur über eine persönliche Sicht auf diesen langjährigen Feind erlauben, sondern in gewissem Maß Spiegel des staatlichen Narratives sind. Wie wurden also Kelten und die Kriege mit ihnen auf römischen Prägungen dargestellt? Welche Symbole kamen hierfür zum Einsatz? Was sagt dies über die römische Sicht auf diese „barbarischen“ Völker und über das römische Selbstverständnis aus?