Ziel der diesjährigen Fahrt war das archäologische Freilandmuseum Geschichtspark Bärnau-Tachov in der nördlichen Oberpfalz unweit der tschechischen Grenze.
Der mit Mitteln der Europäischen Union geförderte Geschichtspark ist mit rund 30 rekonstruierten Gebäuden aus dem Mittelalter das größte Museum seiner Art im deutschsprachigen Raum. In drei Siedlungsgruppen sind z.B. ein slawisches Langhaus, eine Turmhügelburg mit dazugehörigen Wohn- und Nebengebäuden, eine frühchristliche Kirche sowie eine große Herberge aus dem 9. – 13 Jahrhundert n. Chr. zu besichtigen. Das Gelände wird derzeit um eine Kaiserliche Burg erweitert. Es führte nämlich die historische „Goldene Straße“ durch Bärnau, so dass dort der Überlieferung zufolge Könige und Kaiser mit ihrem gesamten Tross häufig Rast machten. Die Goldene Straße war seit dem 13. Jahrhundert der wichtigste Handelsweg zwischen Nürnberg und Prag. Kaiser Karl IV. erklärte diese Straße zur Reichsstraße und verfügte, dass nur auf ihr die böhmischen Könige ihren Weg zu den Reichstagen und Kaiserwahlen nehmen sollten. Er selbst reiste 52-mal auf der Goldenen Straße.
Nach einer ca. 1 ½ stündigen Besichtigung des Geschichtsdorfs und hochinteressanten Erläuterungen durch die ehrenamtlichen Führer des örtlichen Fördervereins sowie einer kurzen Einkehr in der an den Geschichtspark angegliederten Gaststätte, führte die Studienfahrt zurück an die Donau in die Hauptstadt der Oberpfalz, der ehemaligen Reichsstadt Regensburg. Bei herrlichem Herbstwetter bestand die Gelegenheit die frisch restaurierte Steinerne Brücke und die moderne Fassade des neu errichteten „Haus der Bayerischen Geschichte“ zu besichtigen – so mancher fühlte sich dabei an eine mausgraue Schallschutzwand, ein neues Parkhaus oder gar eine weitere Shopping Mall erinnert. Viele Teilnehmer nutzten die Gelegenheit zu einem Besuch des immer wieder faszinierenden Regensburger Doms oder zum Bummeln durch die bezaubernden Gassen der Regensburger Altstadt, die seit 2006 zum UNESCO-Welterbe zählt.